Tief verwurzelt oder ohne Halt?


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Tief verwurzelt oder ohne Halt?
Wenn jemand „wie ein Baum im Leben steht“, ist derjenige stark und tief verwurzelt. Bäume gelten seit jeher als Symbol für Stabilität, Kraft und Beständigkeit. Ihre Wurzeln dringen tief in die Erde, verankern sie im Boden und versorgen sie mit Nährstoffen und Wasser. Je besser ein Baum verwurzelt ist, desto kräftiger kann er wachsen und den Herausforderungen der Umwelt trotzen.
Wie sehr wir Menschen doch mit der Natur verbunden sind und ihrer Beschaffenheit ähneln! Denn auch wir haben Wurzeln, die uns Halt geben und uns mit „Mutter Erde“ verbinden – sei es durch familiäre Bindungen, Freundschaften oder durch die Heimat. Wenn wir fest verwurzelt sind, fühlen wir uns geerdet und stabil. Wir haben ein starkes Fundament, das uns Kraft gibt und den Stürmen des Lebens trotzt.
Aber nicht jeder Sturm ist einfach zu überstehen. Es gibt im Leben Ereignisse, die uns den Halt verlieren lassen: Stress, unerwarteter Verlust oder Krankheit können dazu führen, dass wir uns schwach und unsicher fühlen. Der Boden scheint uns unter den Füßen weggezogen zu werden, ganz so, als wären wir entwurzelt worden.
In solchen Phasen ist es hilfreich, sich auf die Menschen und Werte zu besinnen, die uns geprägt haben. Denn sie sind unsere Wurzeln, die uns Kraft geben und den Mut, wieder aufzustehen. Durch diese ursprüngliche Verbundenheit und Verankerung kann neue Stärke erwachsen, mit der wir die Herausforderungen und Stürme des Lebens meistern.
Wenn der Winter endlos scheint ...


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Wenn der Winter endlos scheint ...
Es gibt Phasen im Leben jedes Menschen, die voller Freude sind. Andere wiederum sind weniger schön, manchmal traurig oder gar dramatisch. Während vieler dieser Phasen glücklicherweise Ausnahmen bleiben, kehren andere regelmäßig zurück. Die Tristesse des ausklingenden Winters, wenn alle den Frühling herbeisehnen und dennoch – so scheint es – endlos auf die ersten wärmenden Sonnenstrahlen warten müssen, gehört dazu.
Wenn wir so sehr auf eine Besserung der allgemeinen Bedingungen hoffen, wiegen zusätzliche kleine oder größere Probleme scheinbar doppelt schwer. Dann wird die weltpolitische Lage zur Belastung, der Stress im Job scheint schlimmer als sonst, und falls dann noch ein ungeahntes Problem hinzukommt, machen sich Rat- und Mutlosigkeit breit.
Diese grauen und viel zu dunklen Tage vor dem Frühlingsbeginn setzen allen Menschen zu. Besonders aber leiden diejenigen, denen ein Licht in ihrem Leben verloren gegangen ist, weil sie einen geliebten Menschen zu Grabe tragen mussten. Die Endgültigkeit dieser Situation, auf die kein neuer Frühling mehr folgt, macht es kaum vorstellbar, sanft streichelnde Sonnenstrahlen wieder von ganzem Herzen genießen zu können.
Vielleicht ist es der Onkel, der im letzten Sommer seine Ehefrau verloren hat, oder die Nachbarin, die schon vor Monaten ihren Vater beerdigt hat, oder ein anderer Mensch, der bereits vor längerer Zeit einen Todesfall beklagen musste. Ein Anruf bei diesen Menschen lohnt sich. Hören Sie nach, wie es ihnen geht. Zeigen Sie Interesse und Anteilnahme. Das kostet wenig Zeit, kann aber in diesen Tagen die Seele etwas leichter und die Wintertristesse erträglicher machen.
Eine Frage des Blickwinkels


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Eine Frage des Blickwinkels
Da ist es nun – das neue Jahr. Voll guter Vorsätze, vielleicht auch etwas besorgt, blicken wir in die Zukunft.
Zwischen den beiden Extremen von purem Optimismus bis blankem Pessimismus liegen viele Grautöne. Und auch die Rückschau auf das vergangene Jahr ist von positiven wie negativen Erlebnissen geprägt. Der Blick schweift vor und zurück, aber eben auch ins Glückliche und Traurige oder Ärgerliche.
Nicht selten bekommt das gleiche Erlebnis unterschiedliche Bedeutungen, je nachdem, von welcher Seite man es betrachtet. Dann wiederum gibt es Augenblicke, an denen man beim besten Willen nichts Positives finden kann - etwa, wenn ein geliebter Mensch verstirbt. Der Gedanke, dass auf traurige Momente auch wieder freudige folgen, hilft Hinterbliebenen nicht weiter. Und doch kann selbst in so schweren Zeiten ein anderer Blick hilfreich sein – wenn er von außen kommt, vielleicht von Freunden, Nachbarn oder Kollegen, die sich an einen jüngst Verstorbenen erinnern. Die von schönen Erinnerungen berichten und ihr Mitgefühl aussprechen.
Wenn also in diesem Jahr in Ihrem Umfeld ein Todesfall zu beklagen ist, drücken Sie Ihre Anteilnahme aus. Sie werden damit einem Menschen einen dunklen Augenblick ein kleines bisschen heller machen. Und diesen Neujahrsvorsatz einzuhalten, ist eigentlich gar nicht so schwierig. Wir wünschen Ihnen ein gutes neues Jahr: Bleiben Sie gesund!